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KONGRUENTE KUNSTKLASSIFIKATION

 

Wir postulieren, Schönheit, Symmetrie und Weltordnung hängen zusammen.
Der Begriff der Schönheit entspricht dabei der menschlichen Vorstellung einer Weltordnung
in allen Epochen der Kunst.
Die Weltordnung organisiert sich physikalisch in Raum und Zeit.
Jedes beliebige Objekt oder Phänomen, das eine Lage im Raum (8 Oktanten im Koordinatensystem)

I.(-y,-z,-x); II.(+y,-z,-x); III.(-y,+z,-x); IV.(-y,-z,+x); V.(+y,+z,-x); VI.(+y,-z,+x); VII.(-y,+z,+x ; VIII.(+y,+z,+x)

und ein Zeitmoment hat, wird Ereignis genannt.

Jedes Ereignis ist zu einem gegebenen Zeitpunkt in einem Oktanten darstellbar und kann durch
Schieben, Spiegelung und Rotation (symmetrische Operationen) in einen anderen Oktanten
übergeführt werden (ist kongruent darstellbar).

Im künstlerischen Schaffen gibt es Begriffe, die den Hauptparametern der Weltordnung und der
Art des Ausdrucks und der Wahrnehmung entsprechen: das Objekt der Kunst, technische
Methode, Proportionen, Komposition, Farben, Licht, Kontrast, Perspektive, Symmetrie, Dynamik
usw.

Für eine Klassifikation von Kunst ist es nicht möglich, alle diese Begriffe zu benutzen, sondern
wir beschränken uns auf den Begriff der Abgrenzung.
Die Abgrenzung ist quasi eine Auswahl, eine Grenze zwischen einem gewählten Objekt oder
Phänomen und dem Rest.
Diese entspricht beispielsweise in einer Zeichnung der Auswahl einer Linie oder eines Flecks.

Über die vergangenen künstlerischen Epochen ging es um nicht weniger als eine fortwährende
Veränderung dieser Auswahl der Mittel, und damit um eine Veränderung unserer Wahrnehmung
und damit unserer Vorstellung der Weltordnung.
Diese Grenzen veränderten sich beispielsweise im Übergang zwischen zwei Kunstrichtungen,
beispielsweise vom Sfumato Leonardo zu Tenebrismo Caravaggio (s.u.).

Diese entsprechen den grundlegenden kongruenten Konstruktionen und der Übertragungsmethode
der Formen des Objekts. Sie erlauben es, alle möglichen Kunstrichtungen in räumlich-zeitlicher
Kontinuität zu klassifizieren.

In der Klassifikation liegen die Grenzen zwischen den Kunstrichtungen nicht nur in Raum und Zeit,
sondern auch in unserem Bewusstsein: Wahrnehmung und Ausdruck, sensorisch und rational,
aber auch weiblich (Galina Skryl ) und männlich (Nikolay Skryl).

Von der Renaissance bis zur Moderne kann man 8 Hauptrichtungen klassifizieren, die acht
Ereignissen entsprechen.
Alle Richtungen vor der Renaissance bestimmen wir als «PRÄrenaissance» und alle Richtungen
nach der Moderne definieren wir als «POSTmoderne».
Die Entwicklung der Kunst von der Renaissance bis zur Moderne ist ein dynamisches System.
In diesem Fall hat diese zeitliche (und räumliche) Entwicklung eine ergodische Eigenschaft.

Beispielsweise: Ergodische Kette «1.Klassizismus - 3.Realismus - 2.Impressionismus».
Dieses bedeutet, jeder Punkt oder jede Kunstrichtung (nach dem Wiederkehrsatz Poincarés) wird in
der Zukunft in seine Ausgangsposition zurückkehren (Bild 1).






Bild 1: PRÄ, NUN, POST und Ergodische Eigenschaft



  • (-y-z-x) PRÄrenaissance / Renaissance

  • (+y-z-x) Barock

  • (-y+z-x) Klassizismus

  • (-y-z+x) Realismus

  • (+y+z-x) Impressionismus

  • (+y-z+x) Expressionismus

  • (-y+z+x) Abstraktion

  • (+y+z+x) Moderne / POSTmoderne


  • I. Renaissance (-y-z-x). Der Übergang vom Licht zum Schatten (sfumato Leonardo)
    kann man mit der Aktualisierung des Objektes im dreidimensionalen Raum (der Perspektive)
    entsprechen. Die Grenze zwischen dem Objekt und dem Raum ist «verwischt».

  • II. Barock (+y-z-x). Das leichte Helldunkel (sfumato Leonardo) geht in den heftigen Kontrast -
    Tenebrissmo Caravaggio über.

  • III. Klassizismus (-y+z-x). Das Helldunkel überlässt die Stelle der sorgfältigen Durcharbeitung
    der Zeichnung und der Verstärkung der Kontur des

  • IV. Realismus (-y-z+x). Reduzierte der deutlichen Kontur ist es mit der natürlichen Beleuchtung
    verbunden, die eine Komponente des Objektes wird.

  • V. Impressionismus. (+y+z-x). Die radikale Absage auf die Kontur und der Ersatz mit seinen
    geteilten Pinselstrichen.

  • VI. Expressionismus (+y-z+x). Reduzierte des Objektes und seine Vorweisung im linearen-
    Flächenzustand.

  • VII. Abstraktionimus (-y+z+x). Die Absage auf die Dinglichkeit und die Behauptung der
    unabhängigen Mittel der Malerei.

  • VIII. Ready made. (+y+z+x). «Schon vertige Gegenstände» stellt die neue raum-vorübergehende
    Realität dar. Der Gegenstand der Kunst wird als der eigentlich Informationsraum deklariert.

    Eine minimale Form des visuellen Informationsraum mit modernen Mitteln der Kommunikation
    ist das Pixel - das kleine Quadrat. Die Pixel sind Variablen der kongruenten Formen.

    Eine minimale Form des visuellen Informationsraum mit modernen Mitteln der Kommunikation ist das
    Pixel - das kleine Quadrat. Die Pixel sind Variablen der kongruenten Formen.




  • Bild 2: Acht Kunstrichtungen. 8 Bilder, Je 40x30 cm, (Ouml;l auf Leinwand, 2011. Nikolay Skryl



    Demnach sind die 8 Kunstrichtungen in der Vergangenheit und die 8 Kunstrichtungen in der Zukunft
    gleich, also kongruent (Bild 2).
    Diese 8 Kunstrichtungen in der Vergangenheit und die 8 Kunstrichtungen in der Zukunft bilden
    (8x8) 64 Richtungen (Matrix) in der Gegenwart.

    Diese 64 Richtungen erschöpfen alle möglichen Vereinigungen der kongruenten Konstruktionen.
    Die Vielfältigkeit der Richtungen und der Arten der Bildenden Kunst sowie Hauptbegriffe

    (z.B. die Abgrenzung), die diese Richtungen bestimmen, kann man als Prozess der Selbstorganisation
    in der folgenden Matrix der Kunstklassifikation darstellen (Bild3).





    Bild 3: Matrix der Kunstklassifikation



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