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EINE REKONSTRUKTION DER GEHEIMLEHRE DES PYTHAGORAS

Leviathan-Angeln in Schloss Neuhardenberg, 28.03.2010.
Pythagoras in Delphi. Berlin, Deutsches Historisches Museum, 30.10.2010.
Orakel oder die Bestimmung der Zukunft. Staatliche Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, 20.11.2010.





Bild 58: Ja-Nein-Orakel. Öl auf Leinwand, 70x90 cm, 2010. Nikolay Skryl

 

Die Menschen sind böse, so sagt Pythagoras. Aber die Menschen sind auch neugierig.
Aus diesem Grund brauchen Sie Prognosen, Diagnosen oder Wahrsagungen.
Oft sind sich die Menschen nicht sicher bei der Auswahl: Sein oder Nichtsein.
Natürlich Sein, so meint Galina. Aber wovon?

Für all das brauchen die Menschen Ärzte, Rechtsanwälte und im schlimmsten Fall sogar einen
Propheten oder ein Orakel. Das war schon immer so.

In der antiken Zeit gab es im delphischen Tempel ein Ja-Nein-Orakel.
Für die Fragesteller nahm die Pythia aus einem Gefäss weiße oder schwarze Bohnen heraus:
Weiß bedeutet Ja und Schwarz bedeutet Nein. Damit hatte die Pythia grossen Erfolg.

Auch Pythagoras hat bei einer berühmten delphischen Priesterin gelernt, die hieß Themistoklea.
Einmal hat Themistoklea für einen mächtigen Fragesteller, den Tyrann Polykrates, eine Bohne herausgenommen.
Aber diese Bohne war eine bunte Bohne.

Das war eine Ja-Nein Bohne. Themistoklea konnte eine solche göttliche Anwort nicht richtig interpretieren.
Und Polykrates ist im Dreieck gesprungen.
Aus Frustration hat Themistoklea zuviel ethylenhaltige Gase aus einer Erdspalte inhaliert und ist gestorben.

Pythagoras hat diese bunte Bohne als Erinnerung an sich genommen und verließ seine griechische Heimat.
In Kroton (in Unteritalien) gründete er eine religiös-philosophische Schule. Mit strengem Bohnenverbot.

In der modernen Forschung gibt es auch die Meinung, dass der Grund für das Bohnenverbot eine
Krankheit (Favismus) des Pythagoras war oder aber die Furzerei in der pythagoreischen Schule.
Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist das Dreieck und auch der Pythagoras.

Pythagoras wurde 570 v.Chr. geboren. Wer war Pythagoras? In der Forschung gibt es dazu drei
Meinungen:

1. Erstens: (Walter Burket) Pythagoras war ein religiöser Führer.
2. Zweitens: (Werner Jaeger, L. Zhmud) Pythagoras war ein Mathematiker und Naturwissenschaftler.
3. Drittens: Sein Zeitgenosse Heraklit bezeichnete ihn als «Oberschwindler», der seine «Vielwisserei»
ohne Verstand praktiziere.

Auch in der pythagoreischen Schule gab es drei Gruppen:

1. Die erste Gruppe sind die Akusmatiker. Die orientierten sich am «Akusma» (Gehörtes).
Bei den Akusmatikern war der Autoritätsbeweis wichtig: Er selbst hat es gesagt.

2. Die zweite Gruppe sind die Mathematiker. Die orientierten sich an den «Mathemata»
(Erfahrungswissen) als esoterischer Geheimlehre.

3. Die dritte Gruppe betätigte sich als Politiker, Ökonomen und Gesetzgeber.
Also: Glauben, Wissen und Machen.






Bild 59: Pythagoreische Schule. Öl auf Leinwand, 70x90 cm, 2010. Nikolay Skryl

 

Aus pythagoreischer Zeit bekannt sind viele Akusmata: Scheiss mal nicht auf den Weg!, Nimm mal
nicht die bekannten Wege!, Die Menschen sind Böse!
Im Russland ist ein Akusma sehr bekannt, das besagt: «Iss mal keinen gelben Schnee! »

Als russischer Wiedergänger des Pythagoras schlage ich eine Rekonstruktion seiner Geheimlehre vor:

1. Das Hauptelement der Geheimlehre ist der «Pythagoreische Eid»: Tetraktys oder Vierheit, die
Gruppe der Zahlen 1,2,3 und 4. Sie organisieren die Weltordnung.

2. Die Hauptlinie der Geheimlehre ist ein Gedicht, die «Goldenen Verse», eine Anleitung zur
Unsterblichkeit.

3. Der Grundsatz der Geheimlehre ist die These «Alles ist Zahl», also die Beschreibung der
Weltordnung als mathematisches Modell oder Mathesis universalis.

Die Zahlen des Tetraktys entsprechen geometrischen Elementen:

«1» entspricht einem Punkt: (S 1),
«2» entspricht zwei Punkten: 2.1 und 2.2 oder eine Linie (S 2),
«3» entspricht drei Punkten: 3.1, 3.2 und 3.3 oder eine dreieckige Fläche (S 3), sowie
«4» entspricht vier Punkten: Tetraeder (S 4).

Der Tetraeder ist ein grundlegendes Volumen für alle Mengen stofflicher Sachen in der Welt.
Auch für die Bohnen und die
Aber das Leben der Hühner würde brutal sein, wenn die Eier eine dreieckige Form hätten.
Auf jeden Fall, die Eier fallen ab und zu nach unten und ... manche schwellen an, aber manche
zerbrechen auch. Das passiert wegen der Gravitation.

Bekannt in der modernen Physik ist die Gravitationskonstante G , die hat die Masseinheit:
l 3 / m 1 x t 2 Die Potenzen der Maßeinheit sind 1, 2 und 3.

Das geometrische Modell des Tetraktys und das Modell der Gravitationskonstante sind gleich:
1. ist die Stoffmasse des Weltalls,
2. ist die Zeit des Weltalls: Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.
3. ist der Weltraum: Länge, Höhe und Breite oder das Koordinatensystem des Weltraums für
Vergangenheit, Zukunft
und Gegenwart.

In der Vergangenheit haben die Koordinaten die Richtung vom Punkt «0» weg.
Diese Koordinaten kann man als Lichtausstrahlung bezeichnen.
In der Zukunft haben die Koordinaten die Richtung zum Punkt «0» hin.
Diese Koordinaten kann man als Lichtabsorption bezeichnen.

In der Gegenwart hat jeder Punkt mit dem Minuszeichen (-x, -y, -z) die Richtung zum Punkt «0» hin.
Ebenso hat jeder Punkt mit dem Pluszeichen (+x, +y, +z) die Richtung vom Punkt «0» weg.
Diese Koordinaten kann man als Lichtreflektion bezeichnen.
Wenn man alle sieben Punkte im Koordinatensystem des Weltraums verbindet, bekommen wir eine
geometrische Struktur, welche eine Projektion der siebendimensionalen «Hypersphäre» oder eine
«Hyperkugel» ist.

Ein Deutscher, ein Amerikaner und ein Russe sitzen zusammen in ihrer kleinen Zelle im Knast.
Wobei jeder zwei Kugeln an seinen Beinen hat. Um sich die Zeit zu vertreiben beschäftigen sie sich mit
ihren Kugeln.

Der Deutsche baut ein Perpetuum Mobile daraus, der Amerikaner benutzt sie zum Bodybuilding, aber
der Russe hatte die erste Kugel kaputtgemacht und die zweite Kugel verloren.
In diesem Fall ist die Hyperkugel ein physikalisches «elastisches» Objekt.

Das «elastische» Objekt kann man ausbreiten, zusammenrollen, zu einer ganz kleinen Kugel formen
und im dreidimensionalen Raum, also auch in einer Gefängniszelle, gut verstecken oder verlieren.
Wenn man die Hyperkugel «aufbläst», dann entsteht ein Torus daraus.

Die 7 Punkte können auf der Ebene des Torus als 7 Flächen projeziert werden.
Wenn wir dieses Torus nun weiter «aufblasen» würden, dann würde sich dieser umstülpen.

Diese schlagartige Umstülpung (-1Pl.sek. vor und +1Pl.sek nach) kann man mit dem Urknall des
Weltalls identifizieren.
Auf die Wände der Torus drückt hier jedoch nicht Luft, sondern die Stoffmasse aller 7 Arten
von Teilchen von außen in das Innere des neugeborenen Weltalls.

Die Entwicklung des Universums nach dem Urknall ist ein ständiges Ausbreiten der Raum-Zeit: von der
Vergangenheit (negativ gekrümmter Raum) zur Gegenwart (Euklidischer Raum) und von der Gegenwart
zur Zukunft (positiv gekrümmter Raum).

Alles was es im Weltall gibt, sind Ereignisse des Urknalls. Was aber ist ein Ereignis?
Drei Koordinaten (x, y, z) bilden im Koordinatensystem acht Oktanten.
Alles, was eine Lage im Raum (x, y, z - ein Oktant) und ein Zeitmoment (t) hat, nennt man Ereignis.
Die Entwicklung des Universums kann man auf einer Matrix von acht mal acht Ereignissen darstellen.

1. Acht Ereignisse, die zur Vergangenheit gehören, befinden sich auf der Vertikalen.
2. Acht Ereignisse, die zur Zukunft gehören, befinden sich auf der Horizontalen.
3. Die Kombination der vertikalen und der horizontalen Ereignisse bilden die Matrix.
Sie besteht aus 64 Ereignissen (8x8), die als Ereignisse der Gegenwart dargestellt werden.

Die Elementarteilchen bilden die Atome.
Die Atome bilden die chemischen Elemente.
Die chemischen Elemente bilden die Moleküle und die lebendigen Organismen.
Die lebendigen Organismen vermehren sich.
Das grundlegende Schema der Vermehrung ist der genetische Code, der ein Weg zur
Unsterblichkeit ist.

Alle Phänomene im Weltall - die Wechselwirkung der Elementarteilchen, die Bildung der Atome oder
die Vermehrung der lebendigen Organismen, kann man als Zahlenreihe in einem Dreieck: 1-2-3
beschreiben.
Dieses Dreieck ist ein mathematisches Modell der Naturgesetze.

Das Modell stellt die Menge der Zahlenreihen dar:
die natürlichen Zahlen, die ungeraden Zahlen, die Fibonacci-Zahlen, die Eulersche Zahl.
Dieses Dreieck illustriert den Satz des Pythagoras 1 | 30°, 2 | 60°, 3 | 90°
1 + 2 + 3 = 6 |180° entspricht der Winkelsumme im Dreieck, auch 52 = 32 x 42.
Jede Zahlenreihe («Alles ist Zahl») repräsentiert ein Naturgesetz in Vergangenheit, Zukunft und
Gegenwart.

Dieses Dreieck ist auch grundlegendes Schema für die Kreation in der Kunst.




Bild 60: Geheimnisse des Weltalls. Öl auf Leinwand. 70x90 cm, 2010. Nikolay Skryl

 

Damit haben wir alle Geheimnisse des Weltalls herausgefunden und uns bemüht, diese Geheimnisse
darzustellen:

Erstens:
Das Modell der Struktur der Menge, oder das Modell der Äquivalenzrelation und der Symmetrie.

Zweitens:
1. Den Urknall als schlagartige Umstülpung des Torus, und alle subatomare Teilchen und
Wechselwirkungen in der Matrix.
2. Periodensystem der chemischen Elementen mit 8 Perioden.
3. Genetischer Code.

Drittens: Mathematisches Modell des Weltalls.

Bis heute sind alle diese Entdeckungen nicht bekannt.
Die oben betrachteten Entsprechungen des Modells vom Einheitsprinzip der Natur mit den
fundamentalen physikalischen, chemischen und genetischen Gesetzen erlauben es, die Universalität
dieses Prinzips als Einheit der Naturgesetze zu postulieren.

Mit dem Einheitsprinzip der Natur war schon einfach und leicht die Geheimlehre des Pythagoras
vollständig zu rekonstruieren:

1. ein Tetraktis als geometrisches Modell der Weltordnung.

2. die Unsterblichkeit als der genetische Code und

3. die These «Alles ist Zahl» als mathematisches Modell der Naturgesetze oder Mathesis Universalis.

Und nun können wir die Vergangenheit beobachten, die Zukunft vorhersagen, die Gegenwart
ignorieren und unsterblich werden.
Aber bis heute haben die Menschen die dumme Angewohnheit zu sterben.
Das bedeutet aber auch, dass wir immer noch unsicher und neugierig sind.





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