visual word ton home links   open museum skryl

 

XV. REZEPTOR UND AGONISTEN

 

Ein lebender Organismus ist ein offenes System. Informationen, die aus der äußeren Umgebung
stammen, sind ein Komplex von Reizstoffen. Sinnesorgane des Körpers transformieren Reize
in Nervenimpulse.

Die Hauptstruktur der sensorischen Systeme ist der Rezeptor.

Als Rezeptor wird ein Protein oder ein Proteinkomplex bezeichnet, wenn daran Signalmoleküle
binden können, die dadurch Signalprozesse im Zellinneren auszulösen vermögen.

Ein Rezeptor kann Signale von außerhalb empfangen und an der Oberfläche einer Biomembran
liegen oder sich im Cytosol der Zelle befinden.

Rezeptoren besitzen eine spezifische Bindungsstelle für ihren physiologischen Agonisten.
Als Agonist wird eine Substanz (Ligand) bezeichnet, die durch Besetzung eines Rezeptors
die Signaltransduktion in der zugehörigen Zelle aktiviert.
Chemische Verbindungen, die zwar an einen Rezeptor binden, diesen aber nicht aktivieren,
und somit blockieren, bezeichnet man dagegen als Antagonist.

Anhand des Ausmaßes der Aktivierung kann zwischen einem vollen Agonisten und einem
Partialagonisten unterschieden werden.

Inverse Agonisten, die zu einer Inaktivierung eines spontanaktiven Rezeptors führen und somit
einen zu vollen und partiellen Agonisten gegensätzlichen Effekt zeigen, werden hingegen nicht
den Agonisten zugeordnet.

Das Ausmaß der Aktivierung eines Rezeptors hängt dabei nicht nur von den Eigenschaften
des Liganden ab, sondern auch vom Ausmaß der Expression des Rezeptors.

In Abhängigkeit von der Signalqualität (stark, schwach oder blockiert) kännen die Agonisten
volle Agonisten, Partialagonisten, stille Antagonisten oder inverse Agonisten sein (Abb.47).





Abb. 47: Rezeptor und Agonisten

 

Agonisten oder volle Agonisten «-y» starkes Signal «+y»

Partialagonisten oder stille Antagonisten «-z» schwaches Signal «+z»

Antagonisten oder inverse Agonisten «-x» blockiertes Signal «+x»



nach oben